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Rückkehr zum Paradies oder Erbauen des Neuen Jerusalem?

Geschichtsbetrachtungen in apokalyptischer Zeit

Hans-Dietrich Fuhlendorf

ISBN: 978-3-926841-37-7
Einband: kartoniert
Informationen: 352 Seiten
Inhaltsverzeichnis: Download als PDF
Preis: 17,00 €

Kurzbeschreibung

 

In diesem Buch wird ein Bild vom apokalyptischen Charakter unserer Zeit entworfen. Juden, Muslime, Christen, von moderner Wissenschaft und Technik Begeisterte, Sozialisten und Nationalisten kommen zu Wort, fast alle in einem Kampf zwischen Gut und Böse, Gott und Satan darinnenstehend, viele von dem Willen erfüllt, eine altgewordene Welt zu zerschlagen, um eine neue, bessere, menschlichere aufzubauen. Dabei wird das, was die einen als gottgewollte neue Weltordnung erstreben, von anderen als von Satan herrührend verdammt. Die Erwartungen hinsichtlich der neuen Weltordnung reichen von einer Sehnsucht nach Rückkehr zum Paradies bis zu der Hoffnung, das Neue Jerusalem, die Stadt auf dem Hügel, erbauen zu können.

 

 

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Rezension in: Mitteilungen aus der anthroposophischen Bewegung 1993, Mi 92
 

Der Golfkrieg hat das allgemeine Interesse neu auf den Islam, auf Israel und den Nahen Osten gelenkt. Der Verfasser Fuhlendorf geht mit der bei ihm bekannten Gründlichkeit vor, die historischen und spirituellen Hintergründe dieses apokalyptischen Ringens sichtbar zu machen. Endzeiterwartungen des Islam; VERTANE Messiaserwartung des Judentums, Rußland im Umbruch ... die ganze Dramatik unserer Zeit wird heraufbeschworen. Fuhlendorfs Zusammenschau ist eine konkrete Hilfe, als Zeitgenosse Orientierung zu finden.

 

Rezension in: Lazarus 4/1992
  Rezensent: Wolfgang Neve

 

Hans-Dietrich Fuhlendorf, pensionierter Lehrer der Waldorfschule Rendsburg, mag manchen Menschen in Deutschland und der Schweiz durch seine engagierten Vorträge und Seminare zu Themen der Zeitgeschichte bekannt sein. Besonders der Golfkrieg veranlaßte ihn zuletzt, Hintergründe und Zusammenhänge der politischen Ereignisse im Lichte seiner anthroposophischen Kenntnisse zu beleuchten. Nun liegen seine "Geschichtsbetrachtungen in apokalyptischer Zeit", wie es im Untertitel heißt, als Buchausgabe vor.
 

Unter dem Titel "Rückkehr zum Paradies oder Erbauen des neuen Jerusalem?" hat Fuhlendorf eine fast ungeheuer erscheinende Materialfülle auf 322 Seiten zusammengetragen. Dabei läßt er die unterschiedlichsten Texte (Bibel, Koran, die Enzykliken Johannes Paul II., Hitlers "Mein Kampf" und viele andere) im Original zu Wort kommen. Er erklärt die Zusammenstellung der Texte und Materialien, bleibt aber zurückhaltend in der Kommentierung. Dadurch werden dem Leser zwar die erforderlichen Fakten vermittelt, eine Bewertung aber wird weitgehend vermieden, so daß der Leser selbst zum eigenen Urteilen geführt wird. Zu diesem Verfahren gehört es, daß Fuhlendorf selbst bei Auswertungen zunächst Urteile von kompetenten Persönlichkeiten heranzieht, ehe er selbst den Gedankenbogen weiter fortführt. Am Beispiel des Kapitels "Sozialismus-Kommunismus-Bolschewismus" möchte ich den methodischen Ansatz Fuhlendorfs kurz erläutern. Die Frage "Wie sollte die zukünftige kommunistische Gesellschaft aussehen?" beantwortet er mit den hierfür wichtigsten Aussagen von Wolfgang Leonhard in seinem Buch "Sowjetideologie heute. II". Seine Aussage vom Bolschewismus als einer atheistischen Erlösungslehre leitet er von Klemens Brockmüller ab. Brockmüller ist Mitglied des Jesuitenordens und hat ein Buch über Christentum am Morgen des Atomzeitalters geschrieben. Zur Frage, welche Triebkräfte hinter der fanatisch-revolutionären Marxschen Utopie stehen, hat er als Antwort einen längeren Text aus dem Buch "Karl Marx", das von Franz Borkenau herausgegeben wurde, abgedruckt. Abschließend gibt Fuhlendorf mit erklärenden Hinweisen drei Aussagen Rudolf Steiners zum sozialistischen Experiment in Rußland und zur Zeitsituation wieder.
 

Dabei führt das Buch dem Leser Begriffe wie "Paradies", "Garten Eden", "Menetekel", "Heiliger Krieg", "Führer", "Neue Weltordnung", "himmlisches Jerusalem" und anderes kenntnisreich unter Heranziehung aktueller Zeitungslektüre vor Augen. Fuhlendorf liefert Erklärungen für Reagans Formulierungen vom "Reich des Bösen", den "Wüstensturm" im Golfkrieg, den Vergleich Saddam Husseins mit Nebukadnezar, die palästinensisch-israelische Auseinandersetzung im David-Goliath-Bild, den Saladin-Komplex Assads oder das Massaker auf dem Jerusalemer Tempelberg 1990.
 

Das liest sich durchaus spannend und mit Interesse.
 

Natürlich werden bei genauerem Hinsehen die Aneinanderreihung der Materialien und auch die Linienführung des Buches verstehbar. Fuhlendorf geht es um die Zukunftserwartungen der Menschheit, um die Auseinandersetzung von Gut und Böse, um zeitgemäße Führung und vor allem um das Christusereignis. Folgerichtig hat der Verfasser Rudolf Steiners Aussage über das Wiedererscheinen Christi im Ätherischen im Schlußteil herausgehoben.
 

Kritisch bleibt anzumerken, daß mancher Leser für eine deutlichere Hervorhebung des Roten Fadens, stärkere Kommentierungen der Aussagen und eine umfangreichere Meinungsdarlegung durch den Verfasser sicherlich dankbar gewesen wäre.

 

 

Rezension in: Wege 1/93
  Rezensent: Walter Joppig

 

Um es vorneweg zu sagen: In dem Buch "Rückkehr zum Paradies oder Erbauen des Neuen Jerusalem?" von Hans-Dietrich Fuhlendorf (Flensburger Hefte Verlag, 1992) steckt eine reife und engagiere Lebensarbeit! Ein Seminar in Flensburg am 26. Januar 1991 - zehn Tage nach Ausbruch des Golfkrieges, welches "stark von der Stimmung des Augenblicks geprägt war", wie der Autor bemerkt - ergab die Anregung zu dieser Arbeit. Und auch dies möge hier gesagt werden, ohne auch nur im geringsten die Leistung Hans-Dietrich Fuhlendorfs zu schmälern. Mancher Gesichtspunkt, z.B. der geschichtliche Stellenwert des Diktators Saddam Hussein und des heutigen Irak, der "neuen Weltordnung" eines George Bush oder "des Papstes Johannes Paul II am Jahrtausendende" - eines Kirchenfürsten, der sich bisher offensichtlich die meisten Sorgen um das einseitige Wohl und Wehe sowie die Machterteilung seiner römischen Kirche gemacht hat - erscheint mir etwas überzeichnet oder überbewertet und bereits von den Ergebnissen überholt, wie der Zusammenbruch von Bolschewismus und Sowjetunion oder auch jener der "neuen Weltordnung" jetzt so deutlich gezeigt hat.
 

Aber kaum einem anthroposophischen Autor scheint es bisher so gelungen zu sein, eine solche Zusammenschau zweier Christusereignisse sowie ihr gegenseitiges Sich-Tragen und Ergänzen vorzunehmen, nämlich dasjenige in Palästina beim Mysterium von Golgatha, das andere im Ätherischen ab den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts. Letzteres wurde von Rudolf Steiner bereits zu Beginn unseres Jahrhunderts vorausgesagt, aber auch fünfhundert Jahre vor der Zeitenwende durch den damals in Babylon lebenden jüdischen Propheten Daniel vorausgeschaut, später durch Christus selbst erwähnt (im Evangelium von Matthäus, Markus und Lukas), des weiteren in der Apokalypse des Johannes erklärend fortgeführt. Rudolf Steiner hat also "nur" aus der Sicht des Geistesforschers mitgeteilt, daß und wann die Situation des Erscheinens von Christus im Ätherischen sein wird!
 

Als weiteres großes Verdienst von Hans-Dietrich Fuhlendorf darf bezeichnet werden, daß er dem mesopotamischen Raum, als östlichem Schauplatz der dritten nachatlantischen, der ägyptisch-bablyonischen Kultur, jenen hohen Rang zuwies als "Wiege der Menschheit", des Entstehens der Völker, der Herkunft Abrahams, von Gilgamesch und Esbani, aber auch des Islam, der ihm gebührt!
 

Nach dem Studium dieses Buches zeigt sich dem Leser erfreut, daß es dem Autor gelungen ist, ein Hauptproblem künftiger menschlicher und kosmischer Existenz eindringlich verdeutlicht zu haben: daß es uns heutigen Menschen nicht mehr möglich ist, in jenes selige, aber noch ichlose Paradies der göttlichen Schöpfung, dem Punkt Alpha, zurückzukehren. Der die Entwicklung des Menschengeschlechts und unseres Planeten vorwärts bringende Sohnesgott wirkt und hilft uns jetzt vom Schöpfungspunkt Omega, aus der Zukunft heraus, durch - so Hans-Dietrich Fuhlendorf - "ein aktives Ergreifen des mit dem Christus-Ereignis in die Menschheitsentwicklung gekommenen Impulses den weiteren Weg in die Zukunft anzutreten."

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