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Frieden schaffen im Gespräch

Ein Impuls für die nächste Generation

Jimmy Carter

ISBN: 978-3-926841-71-1
Einband: kartoniert
Informationen: 206 Seiten
Inhaltsverzeichnis: Download als PDF
Preis: 17,00 €

Kurzbeschreibung

 

'Such dir ein Themengebiet aus, das dich interessiert, überlege dir, wieviel Zeit du darauf verwenden willst, und dann los!' (Jimmy Carter)

Jimmy Carter hat auf der ganzen Welt an der friedlichen Lösung von Konflikten gearbeitet, erst vom Weißen Haus und heute vom gemeinnützigen Carter Center in Atlanta aus, das er 1982 mit seiner Frau Rosalynn gründete. In 'Frieden schaffen im Gespräch', dem ersten und einzigen Buch eines ehemaligen Präsidenten der USA, das sich an junge Erwachsene wendet, zeigt Carter Möglichkeiten für jeden Menschen jeder Altersgruppe auf, einen Grundstein für den Weltfrieden zu legen. Der Architekt des Camp-David-Abkommens führt in lebendiger Weise an seine Techniken des Friedenstiftens heran und läßt zum Erlebnis werden, daß Idealismus einen praktischen und wirksamen Ansatz im Dienst der Menschenrechte und des Friedens finden kann.

'Präsident Carter redet nicht auf seine Leserschaft ein; dazu nimmt er sie viel zu ernst. Es ist eine packende Lektüre!' (Erzbischof Desmond Tutu)

'Jimmy Carter ist seit langem einer meiner Helden; und Schüler, die dieses Buch lesen, werden schnell verstehen, warum.' (Dr. Jane Goodall)

'Lies dieses Buch, und du wirst der mächtigen Vision eines der größten Friedensstifter auf dieser turbulenten Welt begegnen.' (Elie Wiesel)

 

 

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Rezension in: Pro Zukunft, 1/1998 (Robert-Jungk-Bibliothek)
  (von S.M.S., Friedenspolitik, Konfliktlösung)

 

Der 39. Präsident der USA, u.a. Gründer des "Carter Center für internationale Friedensforschung und Konfliktmediation", gibt mit diesem Buch (nicht nur) jungen Menschen einen Einblick in die Methoden der friedlichen Konfliktlösung. Die 13 Kapitel sind so aufeinander abgestimmt, daß sie auch als Themeneinheiten im Schulunterricht verwendet werden könnten. Carter beschreibt in persönlicher und zugleich praxisnaher Sprache Erfahrungen und Konzepte der diplomatischen Vermittlung, des Kompromißmanagements und der Gesprächsleitung in schwierigen Situationen. Die geschilderten Techniken und politisch-humanitären Erfahrungen (z.B. als Wahlhelfer in Nicaragua, Panama und Haiti) sind im schulischen Kontext gewiß sinnvoll, wenngleich noch etwas mehr didaktische Aufbereitung des Materials nützlich gewesen wäre. Carter gibt Argumente an die Hand, warum eine internationale Friedensordnung sowie die Förderung von Demokratie, Menschenrechten und Föderalismus Grundvoraussetzungen für eine Weltzivilgesellschaft sind. Dabei schaut er durchaus auch selbstkritisch auf die USA. Im 10. Kapitel "Der Krieg in unseren Städten" begibt er sich auf die Suche nach Lösungsansätzen für den sozialen Frieden in Amerika. Diplomatisch konzentriert er sich hierbei auf die überschaubare Stadtteil- und Gemeindeebene. Die wirtschaftlichen und machtpolitischen Hintergründe der "Großen Politik" klingen nur an. Dieses Arbeitsbuch ist ein Werk, welches angesichts der "Globalisierungsfalle" schrittweise Studenten und junge Erwachsene ermutigen will, sich sozial, ökologisch, menschen- und bürgerrechtlich zu engagieren. Infolgedessen propagiert das letzte Kapitel "Dein Beitrag – Eine Vision für die Zukunft" die Notwendigkeit der Selbstorganisation und der politischen Intervention von Bürger-Initiativen.

 

Rezension in: Novalis, 6/1998, auch in "Erziehungskunst" 5/98
  Rezensent: Harald Kiczka

 

  Wenn Politiker Bücher schreiben, sind dies meist schwer verdauliche politische Traktate mit wissenschaftlichem Anstrich oder Rückblicke auf die Amtszeit mit dem Versuch einer historischen Einordnung der eigenen Person in selbstreflektorischen Erinnerungen, Memoiren genannt. Kaum erreichen diese Werke die jüngeren Leser.
 

James Earl Carter, besser bekannt unter dem volksnahen Vornamen Jimmy, amerikanischer Präsident von 1977–1981, legte 1993 ein höchst bemerkenswertes Buch vor, das nun endlich auch, dank dem Flensburger Hefte Verlag und dem Übersetzer Sebastian J. Rechenberger, in deutscher Fassung auf dem Markt ist. Es ist zudem bisher das einzige ins Deutsche übertragene Werk Carters. Rechenberger hat es vermocht, den durchaus eigenwilligen Stil des Amerikaners in geschliffenes, klares und lebendig-warmes Deutsch zu übertragen.
 

Rufen wir uns in Erinnerung: Der Demokrat Carter trat – nach dem Intermezzo der kurzen Präsidentschaft Gerald Fords – die Nachfolge für den unglückseligen Richard Nixon an, der wegen seiner Beteiligung an illegalen Aktionen (Watergate-Affäre) unter Schmach abtreten mußte. Carters Nachfolger war der Republikaner Ronald Reagan. Zu den großen Leistungen der Carter-Administration zählen das Panama-Abkommen, das Camp-David-Abkommen (Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten) und die SALT-II-Verträge mit der UdSSR sowie die innenpolitisch erfolgreiche Gründung zweier neuer Ministerien für Energie und Bildung.
 

Mit Recht übersetzt Rechenberger Talking Peace mit Frieden schaffen im Gespräch. Nicht nur ist Carter der Gesprächspartner für Politiker, die von der offiziellen Politik der USA in Bedrängnis geraten sind und mit dem inoffiziellen Partner Vereinbarungen treffen können, ohne das Gesicht zu verlieren, so geschehen in Nordkorea und Haiti, sondern Stil und Duktus seiner Sprache in diesem Buch erreichen den Leser wie in einem persönlichen Brief. Schon in der Einleitung lesen wir: "Als U-Boot-Offizier in der US-Marine und später als Präsident der Vereinigten Staaten habe ich die Grausamkeit des Krieges aus erster Hand kennengelernt. Diese Erfahrungen bestärken mich in meinem persönlichen Streben, für die Segnungen des Friedens zu arbeiten. [...] Während ich dieses Buch schreibe, werden über 30 Länder der Erde von schweren Bürgerkriegen zerrissen, [...] Da die amerikanischen Medien den ärmeren und weniger entwickelten Nationen Asiens, Afrikas und Südamerikas nur wenig Beachtung schenken, erfährt man von diesen Konflikten in den Abendnachrichten oder in der Zeitung mitunter nichts. [...] Als Mitmenschen ist es unsere Pflicht, zu handeln und dabei zu helfen, die Konflikte beizulegen, die das Leben der Betroffenen zerstören." (S.9 f.)
 

Carter wendet sich bevorzugt an jüngere Leser. Er möchte nicht nur, ausgehend von seinem persönlichen Einsatz für den Frieden, seinen Erfahrungen im Bemühen um friedliche Lösungen im Miteinander der Völker während seiner Amtsperiode jeden Leser anregen, für den Frieden zu handeln, sondern er beschreibt ganz konkret, anschaulich und nachvollziehbar die Schritte, die dazu notwendig sind. Er schildert zunächst die historischen Hintergründe für Konflikte und dokumentiert seine Friedenslösung mit den einzelnen Schritten dahin. Stil und Ansprache sind besonders leichtgängig in der packenden Schilderung seiner Erlebnisse anhand von historischen Dokumenten, Briefen und persönlichen Stellungnahmen von Betroffenen. Carter möchte das globale Empfinden stärken, indem er in seinen Schilderungen die entlegensten Teile der Welt mit ihren Problemen ins Blickfeld rückt. Selbst ein Gedicht aus seiner Feder wird mühelos in den flüssigen Text integriert. Das Kapitel "Konflikte in unserer Zeit", durch eine Weltkarte ergänzt, veranschaulicht, wie die Welt durch interne Konflikte, Staatenbildungskämpfe und Kriege erschüttert wird. Die Reihenfolge der Themen führt den Leser anhand der Problemkreise Welternährung, Gesundheit, Umweltschutz, Menschenrechte, Demokratie, Krieg und Frieden in den Städten, Rechte der Kinder, in einem Streifzug hin zu einem Entwurf einer denkbaren, ja möglichen Welt im Friedenszustand. Das meint Carter mit seiner "vision for the next generation".
 

Der Optimist nimmt den Leser, zumal den jungen, gewissermaßen an die Hand und führt ihn über das Studium der erfolgreichen Beilegung von Konflikten zu der Hoffnung, aufgrund persönlichen Einsatzes in der Kenntnis der Verhältnisse durch mutvolles Eingreifen die Welt verbessern zu können. Carter scheut sich nicht, dies so auszusprechen, folgt er aber pragmatisch-realistisch an: "Dennoch glaube ich, das einzig wirkliche Versagen wäre, es gar nicht erst zu versuchen – das gilt sowohl für diese konkreten Beispiele als auch für friedliche Konfliktlösungen überhaupt." (S.13)
 

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Carter gibt in seinem Buch Anleitungen, quasi Übungsanweisungen, wie man zunächst in der eigenen Familie beginnen kann, konfliktfähig zu werden, Frieden im Gespräch zu üben, um dann im Freundeskreis, in der Schule, in der Gemeinde, der Stadt, dem Land politisch verantwortlich und aktiv mitzuarbeiten.
 

Gegen Ende des 2. Jahrtausends, wenn dem Bemühen um eine bessere Welt in weiten Teilen einer unkritischen Jugendkultur kein Platz mehr eingeräumt wird und Anpassung bzw. nahtloses Übergleiten in die Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft zu erklärten bzw. gelebten Zielen werden, wo mehrere hunderttausend Technofans Anfang Juli ganze Straßenzüge in Berlin in eine Freilichtdisco verwandeln, geht es, wie man den Äußerungen einiger Teilnehmer entnehmen konnte, erklärtermaßen nicht um kritische Auseinandersetzung mit der Welt der Erwachsenen, gar um Eingreifen in bestehende Verhältnisse oder um weltentrücktes make love not war, sondern schlicht und einfach um selbstbezogene Pflege des Egoismus in passiver Entrückung. Es geht ausschließlich um die eigene Person, den eigenen fun. Das Ganze nennt sich dann zynischerweise noch love parade.
 

Carter stellt ruhig und sicher seine Vision einer besseren Welt vor, ruft auf zu Engagement füreinander, für soziales Denken und Handeln, aktive Mitgestaltung der Welt mit friedlichen Mitteln, getragen von Hoffnung und Optimismus. Elie Wiesel nannte Carter einen der größten Friedensstifter mit einer mächtigen Vision.
 

Dieses Buch gibt eindrücklich davon Zeugnis. Hier lernen wir Carter als Vertreter eines Weltbürgertums kennen, der nicht gemüthaft phrasenhaft, sondern in mutigem lokalen Handeln im Bewußtsein globaler Bedeutung des eigenen Tuns einen sinnvollen und machbaren Beitrag zum Weltgeschehen beschreibt, vorlebt und anmahnt.

Das Buch eignet sich bestens als Geschenk, besonders für Jugendliche, die sich im Wahljahr politisch orientieren wollen, ist aber auch für jeden Erwachsenen eine Lektüre, die man mit Gewinn und Begeisterung lesen wird.

 

Rezension in: ekz-Informationsdienst 10/1997
  Rezensent: Joachim Renkhoff

 

Der ehemalige US-Präsident berichtet jungen Menschen von den Projekten des 1982 gegründeten Carter Centers, das vor allem bei regionalen Konflikten zu vermitteln versucht. Carter listet die derzeitigen Großkonflikte auf, durchweg Bürgerkriege, eine erschreckend hohe Zahl. Zu den hier geschilderten Aufgaben der regierungsunabhängigen Versorgung und Linderung von Hungersnot, Einsatz für die Menschenrechte und den Umweltschutz, Überwachung von Wahlen. Einleitend erzählt Carter, wie das Camp-David-Abkommen zustande kam. Ein Buch, das in einfacher Sprache und übersichtlicher Form über Probleme der Gegenwart unterrichtet und zu politischer Aktivität ermuntert.

 

 

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